Folklore Festival mit der Werkvolkkapelle Neumarkt – Auszüge aus dem Neumarkter Tagblatt von Marion Blasen, Juli 2001

30-Jährige Partnerschaft mit Issoire

„Neumarkt, c’est trop loin“ - „Neumarkt ist zu weit weg“ hatte die französische Presse in Issoire noch vor einer Woche geschrieben. Davon war letztes Wochenende in Neumarkts Patenstadt nichts zu merken. Bei ihrer Issoire- Fahrt brachten die Schäffler der Lammsbrauerei und die Musiker der Werkvolkkapelle den Franzosen ein Stück bayerisches Kulturgut direkt vor die Haustüre.

Ein dichtes Rahmenprogramm mit vielen Stadtbesichtigungen sorgte dafür dass allen Teilnehmern im Gegenzug Einblick in die französische Kultur gewährt wurde.
Abgesehen von einigen unscheinbaren Plakaten gab es in Issoire keinerlei Anzeichen vom Besuch aus der Partnerstadt zu sehen. Umso überraschter waren die Blicke der Stadtbevölkerung, als sie am Samstag die Schäffler-Gruppe der Lammsbrauerei und die Werkvolkkapelle erblickten.

Die Schäffler tanzten zu den Klängen der Werkvolkkapelle und schlugen mit ihren Hämmern auf das Bierfass in ihrer Mitte.

Bald hörte man vereinzelt sogar Kommentare wie „C’est chouette“ oder „C’est bien“ auf Deutsch so viel wie “Das ist schön“. Reaktionen der Zuschauer wie das Mitpfeifen der Musik bewiesen, dass die beiden Neumarkter Gruppen einmal mehr die Herzen der Franzosen gewonnen hatten.

Der Festzug war jedoch nur ein kleiner Vorgeschmack auf das eigentliche Highlight der Fahrt, den bayerischen Abend. Etwa 300 französische Gäste fanden sich in der ausverkauften Festhalle der Stadt ein, um mit den Besuchern aus der Partnerstadt das 30 jährige Bestehen der Freundschaft zu feiern. Die Sprachbarriere bildete dabei kaum Hindernisse, so der Neumarkter Partnerschaftsreferent Bernhard Kaksch, denn „nach dem fünften Seidl Bier sprechen die Franzosen ein perfektes Deutsch.“
Schon am nächsten Tag hatten die Gruppen ihren zweiten Auftritt, im Nachbarort Champeix. Den Auftakt bildete auch hier wieder ein Festzug durch die Straßen. Viele Besucher aller Altersgruppen spendeten Applaus für die Darbietungen. Nach dem Festzug gab es von der Werkvolkkapelle zünftige Musik zum zuhören aber auch zum Tanzen. Nach anfänglichen Zögern waren die Besucher des Festivals auch auf der Tanzfläche und schwangen das Tanzbein. Gegen Mitternacht hieß es dann Abschied nehmen von Land und Leute, und die lange Heimreise konnte beginnen. Am Ende waren sich die Teilnehmer einig: Trotz Kakschs Warnung „Wir sind nicht zum Vergnügen da!“ hatten alle sehr viel Spaß und erklärte: „Wir kommen wieder!“